Verbesserte Nährstoffeffizienz im Gartenbau
Dieses Netzwerk konzentriert sich auf das Nährstoffmanagement und die Düngung in Gartenbaukulturen (Gewächshaus, Freilandgemüse und Obst). Neue Ansätze für eine effizientere Verwendung von Düngern (zumindest NPK) werden im konventionellen und Öko-Landbau präsentiert. Boden- oder Sickerwasseranalysen werden mit sensorgestützen Ansätzen, wie dem Geografischen Informationssystem (GIS), kombiniert. Fruchtfolgegestaltung und verfügbare Nährstoffquellen nebst Düngemitteln sind ebenfalls Thema. Bei den konventionellen Betrieben liegt der Fokus auf neue Techniken wie a) Decision Support Systems (DSS), die den Tagesbedarf an Düngemitteln berechnen und b) Sensortechnik. Öko-Gartenbaubetriebe haben den integrierte Anbau von Kulturpflanzen und Obstbaumplantagen als Veranstaltungsthema, sowie Verwendung verschiedener Zwischenfrüchte vor der Pflanzung neuer Obstgärten und die optimierte Anwendung von speziellen Miststreuern und Kompost.
Wassernutzungseffizienz im Gartenbau
Bewässerung wird in der gesamten EU auf 23 Mha angewendet und beläuft sich auf rund 30% des Wasserverbrauchs der EU, in einzelnen, trockeneren Ländern teils sogar auf 80% des Landesverbrauchs. Es ist zwingend erforderlich, eine deutlich effizientere Wassernutzung im Pflanzenbau zu generieren, denn zum einen steht das Wasser als zunehmend begrenzte Ressource 1) einem konkurrierenden Bedarf gegenüber und zum anderen besteht die 2) Notwendigkeit, die Beeinträchtigung der Wasserressourcen durch Überbeanspruchung und den Zusatz von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu minimieren. Für Ziel 1 werden zwei integrierte Ansätze demonstriert: (1) Bestimmung des Pflanzenwasserbedarfs unter Verwendung von praxistauglichen Entscheidungsunterstützungssystemen für Landwirte und (2) Überwachungsansätze, z.B. Bodensensoren, Fernerkundung. Für Ziel 2 werden drei Ansätze demonstriert: 1) Erdlose und/oder halbgeschützte Anbausysteme im Freien, 2) ‘Zero Liquid Discharge’ aus erdlosen Gewächshauspflanzen und 3) Entfernung von Nährstoffen und PSM aus dem Abwasser. Für beide Ziele werden Verfahren zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Nutzung verschiedener Wasserquellen demonstriert, z.B. die Wassergewinnung aus Gewächshäusern und Außenbecken sowie die Wiederverwendung von urbanem Wasser.
Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Erzeugung von Wein, Obst und Gemüse
Auch wenn in der Erzeugung von Wein, Obst- und Gemüsekulturen derzeit manchmal Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln nötig sind, so wird doch intensiv an der Findung neuer Lösungen zur Reduzierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel geforscht, um einen Einfluss auf Mensch und Natur weitestgehend zu minimieren. Bei der Entwicklung neuer Modelle im integrierten sowie ökologischen Pflanzenschutzmanagement müssen dafür einige Ansätze berücksichtigt werden: (I) Biologische Wirksamkeit in der Schädlingsbekämpfung, (II) Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit, (III) soziale und organisatorische Anforderungen, (IV) Strategien zur Umsetzung. Technisch gesehen liegt der Schwerpunkt auf 1) Sensorik und mathematischen Modellen; 2) biologischen Produkte in angepassten Strategien; 3) resistenten Sorten für die wichtigsten Krankheiten; 4) vorbeugenden Methoden; 5) Sprühqualität und 6) organisatorischem Design und Mechanismen, die eingerichtet werden, um einen effizienten und effektiven Informationsfluss und Austausch zwischen den Endverbrauchern zu gewährleisten. Verschiedene Methoden werden für die gleiche Kultur kombiniert.